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Wird Leipzig von seinem Erfolg überholt?

Wird Leipzig von seinem Erfolg überholt?

Hält die Immobilien-Entwicklung in der sächsischen Metropole mit der Nachfrage Schritt?

Es ist natürlich für jede Stadtverwaltung in Deutschland ein medialer „Ritterschlag“, wenn die eigene Kommune in einem wie auch immer gearteten Ranking – vulgo Städte-Vergleich – unter die Top-Ten kommt. Und bei der Bewertung der besten Zukunfts-Aussichten – untersucht vom renommierten Weltwirtschafts-Institut Hamburg – schaffte es Leipzig immerhin auf einen geradezu sensationell anmutenden Platz 3! Vor gerade mal 24 Monaten belegte die Messestadt noch Platz 12 von 30 untersuchten Städten. In der gleichen Zeit rutschte die sächsische Landeshauptstadt von Rang sieben auf Rang zehn – die Stadt-Oberen an der Elbe werden (ohne dies jemals zuzugeben) etwas neidisch auf die Kollegen an der Pleiße geschaut haben.

Leipzig punktet vor allem mit überdurchschnittlichen Werten bei Job-Wachstum, Produktivität und nicht zuletzt beim Bevölkerungs-Zuwachs. Gerade letzterer Punkt erscheint fast sensationell – allein im letzten Jahr (2014) registrierte man im Rathaus 13.000 Neu-Leipziger. Man möchte sich eigentlich gar nicht ausmalen, wenn sich diese Rasante Entwicklung in den nächsten Jahren fortsetzt.

Denn noch sind die Leipziger mit ihrer Wohn-Situation zum großen Teil zufrieden: Immerhin 42% der Messestädter bewerten den Standort als ideal; im deutschlandweiten Schnitt sagen das sonst nur 21% der Einwohner über ihren jeweiligen Wohnstandort.

Die befragten Stadt-Bewohner bewerteten dabei neben der Lage auch die Verkehrs-Anbindung, kurze Wege innerhalb der City und nicht zuletzt das Image der Stadt. Nach wie vor steht dabei sowohl bei den „Alteingesessenen“ als auch bei den „Neu-Leipzigern“ das sprichwörtliche Häuschen im Grünen auf Platz eins der Wunschliste. Doch wenn man in der Stadt an Pleiße, Elster und Parthe die Stichwort „Haus in Leipzig“ oder „Grundstück in Leipzig“ in die Suchmaschine des Computers eintippt, kommen schon weit weniger erfreuliche Ergebnisse zustande.

Denn im Bundes-Vergleich ist der Leipziger Immobilien-Markt nicht nur für private Nutzer interessant, sondern auch für Investoren und institutionelle Anleger: Der Kauf von Wohn-Eigentum hat sich zwar in den letzten Jahren erheblich verteuert – beim Bestand um 27% und beim Neubau sogar um 54%. Doch unter Berücksichtigung des nach wie vor niedrigen Zins-Niveaus bleibt der Leipziger Immobilien-Markt sicher auch für die nächsten Jahre ein lukratives Engagement.

Denn noch ist die Eigentums-Quote im Osten der Republik trotz rasanter Aufhol-Jagd seit der Wende immer noch deutlich niedriger als in den Alt-Bundesländern. Registrierte man vor zwanzig Jahren westlich der Elbe einen Wohn-Eigentums-Anteil von 43 Prozent, waren es damals in den fünf neuen Ländern lediglich 24 Prozent. Inzwischen hat der Westen die Quote zwar auf 49 Prozent steigern können, im Osten hat man sich aber immerhin schon auf 35 Prozent heran gearbeitet; die Schere schließt sich also – wenn auch langsam.

Bei der Betrachtung der vorstehenden Prozentzahlen spielt die Eigentumswohnung eine nicht geringe Rolle. Doch wie sieht es mit dem Thema „Haus in Leipzig“ basierend auf der Frage Grundstück in Leipzig aus? Hier scheint die Messestadt deutlich Nachhole-Bedarf zu haben. Denn wenn der bauwillige Hausbesitzer in spé die bekannten Immobilien-Portale nach einem tatsächlich vorhandenen und erschlossenen Baugrundstück in vertretbarer Entfernung vom Stadtzentrum durchforstet, steht er keineswegs vor der sprichwörtlichen „Qual der Wahl“. Nur wenige Dutzend baureife Grundstücke werden ihm offeriert. Und selbst wenn sich der Bau-Interessent dann schnell ans Telefon begibt, sind viele der Offerten bereits reserviert oder gar schon verkauft. Ein „Schlaraffenland“ für Immobilien-Besitzer, eher das Gegenteil für Bau-Willige.

Und hier kommt nun die unvermeidliche Frage an die Stadt-Verwaltung, was sie zur Verbesserung dieser Situation beitragen will. Ein Blick auf die Seite des Rathauses verheißt nichts Gutes: Null Angebote, man vertröstet auf Ausschreibungen(!) im kommenden Jahr. Und auch die stadteigene Vermarktungs-Gesellschaft LESG hat am Tag dieser Recherche noch 2 (in Worten: ZWEI) Grundstücke in Leipzig im Angebot.

Es sei den Verantwortlichen in der Pleißenburg ihre Freude über die derzeit rund 660.000 Einwohner gegönnt. Doch sollten die Damen und Herren – die ja vielleicht das Glück eines eigenen Heimes schon seit Jahren genießen – vielleicht darüber nachdenken, dass nicht alle neuen Bürger in eine renovierte Altbau oder moderne Neubau-Eigentums-Wohnung ziehen möchten. Nicht wenige werden weiterhin das „Häuschen im grünen Leipzig“ anstreben, ein wenig Unterstützung darf ihnen die Stadtverwaltung dabei in den nächsten Jahren gern angedeihen lassen!

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